Projektreise Mauretanien

Gaby Frey – 04/2025

Nachhaltige Hilfe, die wirkt – in Nouakchott und Atar

Der diesjährige Einsatz in Mauretanien führte unser Team vom 1. bis 20. März 2025 in die Hauptstadt Nouakchott sowie nach Atar. Ziel war es, laufende Projekte zu begleiten, neue Impulse zu setzen und gemeinsam mit den lokalen Partnern die nächsten Schritte zu planen. Was bleibt, ist die Gewissheit: Nachhaltige Hilfe ist möglich – wenn sie gemeinsam getragen wird.

Städtepartnerschaft: Nagold & Atar – Gemeinsam stark

Die Stadt Nagold unterstützt Atar seit Jahren durch Sachspenden, Know-how und persönlichen Austausch. Im Fokus stehen Projekte zu Bildung, Umweltschutz und Barrierefreiheit. Aktuell wird die Bereitstellung eines Containers für Hilfsgüter geprüft – ein weiteres starkes Zeichen für diese internationale Freundschaft.

Gesundheitsstation AMBFE – Medizinische Versorgung für

Die Gesundheitsstation Yathé ist rund um die Uhr geöffnet und bietet Impfungen, Entbindungen und Basisversorgung – besonders für schutzbedürftige Gruppen. Monatlich werden unter anderem etwa 180 Flüchtlinge behandelt, 60 % von ihnen kostenfrei. Doch der Platz wird knapp – die Zahl der Patienten wächst stetig.

Besonderer Fokus liegt nun auf dem Ausbau der Zahn- und Augenversorgung sowie der Hebammenausbildung. Langfristige finanzielle Unterstützung bleibt entscheidend für den Fortbestand dieser wichtigen Einrichtung.

Bildung als Schlüssel: Die Schule Anta Ly

Mit 103 Schulkindern und 78 Vorschülern, die alle aus der allerärmsten Bevölkerungsschicht stammen oder Flüchtlingskinder sind, bietet die Schule für vernachlässigte und Flüchtlingskinder unter der Leitung der Direktorin Anta Ly jungen Menschen eine echte Bildungsperspektive – und damit die Chance auf ein besseres Leben. Vier engagierte Lehrkräfte unterrichten nach staatlichem Lehrplan, finanziert durch Mitgliedsbeiträge und eine angegliederte Schneiderei.

Ein Drittel der Einnahmen fließt in Gehälter und Schulverpflegung, der Rest in Mietkosten und Vereinsarbeit. Dank der Spenden der Helfenden Hände und eines Großspenders sind die Miet- und Betriebskosten für zwei Jahre gedeckt. Weiterhin benötigt werden Mittel für gesunde Mahlzeiten und die Instandhaltung des Gebäudes. Besonders bemerkenswert: Die Schule begleitet ihre Schüler*innen auch über den Unterricht hinaus – mit dem Ziel, ihnen später Ausbildungsplätze zu vermitteln.

Couscous-Projekt – Frauen stärken durch Eigenständigkeit

22 Frauen betreiben erfolgreich ein kleines Unternehmen: Sie produzieren und verkaufen Couscous und Getreidebrei auf der Straße und sichern so die Ernährung ihrer Familien. Durch Anschubfinanzierungen konnte jede Teilnehmerin ein stabiles Einkommen erzielen. Gemeinsam wurde ein Sparmodell etabliert, das Investitionen in die Zukunft ermöglicht.

Drei weitere Frauen warten auf ihren Einstieg ins Projekt – dafür wird eine Spende von nur 300 Euro benötigt. Ein kleiner Betrag mit großer Wirkung.

El de l’Adrar – Sozialarbeit mit Weitblick

Mit etwa 300 Mitgliedern ist dieser lokale Verein ein zentraler Akteur für soziale Entwicklung. Bereits in der Umsetzung: Projekte zu Zahnprophylaxe, Frauengesundheit, häuslicher Pflege und EDV-Schulungen. Zukünftige Kooperationen mit deutschen Fachkräften sind in Vorbereitung – für mehr Qualität und Fachwissen vor Ort.

Unterstützung für Menschen mit Behinderung

Der Verein in Atar zählt über 200 Mitglieder, die mit enormen Herausforderungen leben: Es fehlt an Gehhilfen, Rollstühlen, Nahrungsmitteln und Hygieneartikeln. Da staatliche Hilfe fehlt, plant der Partnerverein El Ihsane de l’Adrar die gezielte Verteilung von Hilfsgütern – ein lebenswichtiger Beitrag zur Teilhabe dieser Menschen.

Schulprojekte in Atar – Bildung nachhaltig verbessern

Mehrere Schulgebäude konnten mit Unterstützung der Helfenden Hände renoviert und modernisiert werden:

Ecole 12: Klassenzimmer modernisiert – Projekt abgeschlossen.
Ecole 5: Renovierung von Klassenräumen und Büros sowie Begrünung des Schulhofs durch Bäume – ebenfalls abgeschlossen.
Ecole Haye Koueke: Diese Schule liegt in einem stark benachteiligten Viertel und ist baufällig. Ein Abriss des Seitenteils und Neubau von 2 Klassenzimmern sind notwendig.

Stadtbegrünung & Müllvermeidung – Umweltprojekte in Atar

Die Zusammenarbeit mit der Stadt Atar entwickelt sich sehr positiv. Erste Projekte zur Begrünung öffentlicher Flächen und zur Müllvermeidung zeigen Wirkung. Eine Recyclingfirma aus Nouakchott hat Interesse an einer Kooperation signalisiert. Mit Unterstützung der Helfenden Hände werden Müllpressen angeschafft – das schafft nicht nur bessere Umweltbedingungen, sondern auch neue Arbeitsplätze.

Fazit: Nachhaltigkeit braucht Nähe

Die zahlreichen Projekte in Nouakchott und Atar zeigen eindrucksvoll, wie wirkungsvoll nachhaltige Hilfe sein kann – wenn sie auf gewachsenen Partnerschaften, lokalem Wissen und gegenseitigem Vertrauen beruht.

Ob Bildungsangebote, Gesundheitsversorgung oder Einkommensförderung: Alle Initiativen setzen auf langfristige Strukturen statt kurzfristiger Maßnahmen.

Doch sie brauchen auch weiterhin Unterstützung – finanziell, fachlich und menschlich.

Die enge Zusammenarbeit mit den lokalen Partnerorganisationen und Behörden sowie die engagierte Beteiligung der Bevölkerung machen Mut und zeigen:

Diese Arbeit verändert Leben – dauerhaft und mit Wirkung.

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